Geguckt: Nurse Jackie

 

Ich schaue gerade Nurse Jackie mit Edie Falco in der Hauptrolle. Ich bin kurz vorm Ende der zweiten Staffel. Und ich muss sagen, ich bin hingerissen. Ich mochte Edie Falco ja schon sehr gern in Sopranos, wo sie die Ehefrau des Mafiabosses gespielt hat. Aber die Rolle der Krankenschwester Jackie spielt sie so überzeugend, man könnte glauben, die Rolle wäre ihr auf den Leib geschrieben worden.

Diese Krankenschwester ist - einerseits - ein Engel der Menschlichkeit. Sie kümmert sich um Kranke und Verletzte ohnr Rücksicht auf Verluste, mit völliger Hingabe. Aber sie ist auch verheiratet und hat eine Affäre. Und das alles ist, wie man sich vorstellen kann, kaum unter einen Hut zu bringen. Was macht Jackie also? Die zieht sich Drogen rein. In rauen Mengen.

Die Serie ist ein Drama und eine Komödie gleichzeitig (ein Erfolgsrezept von HBO, das zu Recht immer wieder funktionert). Es ist entsetzlich mit anzusehen, was die Frau sich da so antut und gleich einen Moment später kommt man aus dem Gröhlen nicht mehr raus. Und abgesehen von Jackie ist die Serie insgesamt ein Kracher. Normalerweise kann ich Krankenhausserien nicht leiden. Zu viele Helden. Man sieht das ganz oft. Im "All Saint's Hospital" jedoch hat jeder Mitarbeiter irgendeinen Spleen. Es ist herrlich. Da ist die irre Ärztin Eleanor O'Hara, gespielt von Eve Best - Jackies Freundin - die stinkreich, nach aussen kaltherzig erscheint und doch ein riesengrosses Herz hat. Ich finde die klasse. Sie stielt Falco um ein Haar die Show. Und da gibt es einen schwulen Krankenpfleger mit Kuchensucht, eine Cheffin die richtig beknackt ist und doch - letzlich - immer zu ihren Leuten hält. Und nicht zu vergessen Merrit Wever als Zoey Barkow (im Bild rechts), was für eine Marke :)

Ich kann die Serie nur empfehlen. Sehr geil. Und vor allem wird man nicht immer am Ende mit irgendwelchem quasi-philosophischem Müll zugetextet, wie das zum Beispiel bei Greys Anatomy oder Private Praktice üblich ist.

#kino

↷ 22.08.2012