Kackscheissetrigger_innen

Über einen Artikel in der TAZ[1] bin ich auf den Feministenblog Mädchenmannschaft gestoßen. Wie die TAZ schon schreibt, sind dort die letzten Gründungsmitglieder ausgestiegen, weil die immer extremer geworden sind (so verstehe ich das jetzt mal). Eigentlich ein völlig langweiliges Thema, aber ich bin auf die Seite gegangen und dort schlug mir das Grauen entgegen. Ein paar Beispiele:

Das genügt, glaub ich. Im Nachgang betrachtet komme ich mir wie ein Grammarnazi vor. Aber um Himmels Willen: wenn man ein Anliegen hat und dafür Andere begeistern möchte, sollte man sich einer ordentlichen Sprache bemühen UND einer ordentlichen Grammatik. Und nicht diesen Mist.

Rein inhaltlich gibt es zu solchen extremen Fundamentalisten wenig zu sagen. Nennen sich feministisch, betrachten aber Männer als generische Feindspezies, Weiße als grundsätzlich rassistisch. Auch das immer wieder vorkommende "queer" zeigt, dass es dort eher weniger um die Rechte von Frauen geht, sondern mehr um die Rechte homosexueller Frauen. Äh - homosexueller nicht-weißer Frauen. Oder? Ich blicke bei denen auch nicht wirklich durch. Zu deren Glück gibt es heutzutage fertige Blogengines nebst Templates. Früher wäre das wohl eine dieser mit animated-gifs gespickten quietschbunten "geocitiesken" Seiten gewesen.

Also nichts dagegen, wenn man sich für die Rechte von Minderheiten einsetzt. Aber nicht auf Kosten anderer Gruppen. Auf diese Weise erfüllt man seiner Sache einen Bärendienst: man wird nicht ernst genommen und ausgelacht. Denn so erging es mir nach 5 Minuten Lektüre dieses Blogs. Schallendes Gelächter.

Gleichberechtigung von Mann und Frau, Menschen verschiedener Hautfarben oder Herkünfte, Behinderter oder Noch Nicht Behinderter - ist auch heute noch keine Realität. Und es lohnt sich, sich dafür einzusetzen. Konzentriert man sich aber bei seinem Einsatz zu sehr auf die Gruppierung, der man sich zugehörig fühlt, läuft man recht schnell Gefahr, alle anderen Gruppierungen als fremd, aussen, negativ zu betrachten. Das ist ein uns Menschen angeborener sozialer Mechanismus. Man kann natürlich jede noch so zarte Ausprägung dieses Mechanismus als Rassismus beschimpfen. Dadurch wird man aber selber zum Rassisten und zementiert die Ungerechtigkeiten noch, die vielen Menschen noch immer das Leben zur Qual machen.

Insofern: Setzen, 6.

 

[1]: http://www.taz.de/!104073/

#geschwätz

↷ 24.10.2012