vimacs

Ich bin einer dieser alteingesessenen Emacsbenutzer. Ich benutze den Emacs schon seit fast 20 Jahren. Meine Config ist riesig und bei den meisten Sachen weiss ich gar nicht mehr, was das soll. Er ist mir jedenfalls sozusagen in Fleisch und Blut übergegangen.

Hin und wieder jedoch (z.b. in der Arbeit oder auf dem Server) muss ich auf den vi ausweichen. Ja, es gäbe auch eine Consolenvariante vom Emacs, aber die mag ich nicht. Da funktioniert 80% meiner Config nicht und das nervt. Heute nun habe ich festgestellt, dass ich eigentlich recht oft mit vi zugange bin. Jedesmal nervt er mich. Seit Jahren! Und im Grunde ist das meine eigene Schuld. Was bin ich auch so dumm, und quäle mich mit dem Onboard BSD-vi herum!

Da gibt es ja auch noch den Vim. Ich habe sogar eine minimalistische .vimrc seit grauen Urzeiten. Also heute habe ich mich jedenfalls mal aufgerafft, mir eine .vimrc zu erschaffen, mit der sich der Vim wenigstens ungefähr so verhält wie mein Emacs. Die Betonung liegt hierbei auf mein. Denn da ich den Emacs heftig customized habe, wird sich das von einem Stock-Emacs sicher etwas unterscheiden. Entsprechend natürlich auch die .vimrc.

Soweit ich das bis jetzt überblicke, habe ich es tatsächlich geschafft, die mir wichtigsten Features halbwegs abzubilden. Hier mal eine Liste:

Summa Summarum kann ich jetzt also auch auf dem Server oder in der Arbeit einigermaßen komfortabel arbeiten, zwar mit Abstrichen, aber angesichts dessen, dass ich mich schon seit Jahren damit quäle, ist das jetzt ein krasser Fortschritt.

Hier ist meine Vim Config, falls jemand mal gucken möchte.

Ich habe ausserdem während meiner Forschungs- und Anpassungsarbeiten einige gute Seiten gefunden:

  1. usevim. Das ist ein Blog mit haufenweise Ideen, Pluginvorstellungen uvm. Sehr zu empfehlen.
  2. Vim Tips Wiki. Ein Wiki mit hunderten Anleitungen, Rezepten und Beispielen. Etwas schwierig dort was zu finden, ich bin aber beim Googeln mehrere Dutzend male dort gelandet :)
  3. Sehr interessant fand ich On sharpening the saw. Ist jetzt keine Anleitung, aber trotzdem. Vor allem die Ergänzung am Ende von einem Emacsuser: TextMate als Kreis, Vim als Dreieck und Emacs als Fraktal. Eigentlich müsste man den Emacs sogar als mehrfach-dimensionales Fraktal zeichnen, um einen ordentlichen Vergleich zu haben.

Und finally, so sieht das jetzt bei mir aus:

Update 2012-11-08:

So, einige unbefriedigende oder fehlende Funktionen hab ich doch noch beheben können:

#emacs

↷ 07.11.2012