For the record 21.08.2013
Fangen wir mit dem Fliegenden Spaghettimonster an. In Moskau ist das jetzt wohl eine offiziell anerkannte Religion, denn dort wurden 8 Pastafarians auf einer Prozession verhaftet:
A 'pasta procession' by the Russian followers of the not-so-serious Church of the Flying Spaghetti Monster was dispersed in Moscow on Saturday by riot police and Orthodox activists, the prankster movement said.
The Moscow police press service told RIA Novosti that eight 'Pastafarians' were detained for "attempting to hold an unsanctioned rally."
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Gross Britannien ist nun endgültig auf dem Weg in den Faschismus. Völlig ungeniert und ohne Angst vor irgendwelchen Konsequenzen brechen UK Behörden beim Guardian ein und zerstören Festplatten. Und ebenso ungeniert verhören sie einen völlig harmlosen Bürger (Miranda, Glenn Greenwalds Partner). Wenn ein Staat sowas heimlich macht, ist das eine Sache. Wenn er aber dazu übergeht, es öffentlich vor aller Augen zu machen, dann ist das eine andere. Die Message ist klar: "wir brauchen keine Konsequenzen zu fürchten, wir können machen was wir wollen, um Euch zu unterdrücken, also wagt es nicht, Widerstand zu leisten". Indes - die Message wird keineswegs so ankommen, wie geplant. Oder wie es Jens-Peter Marquardt formuliert:
Wohl zu viel James Bond geguckt.
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Der Mailprovider Lavabit.com hat vor geraumer Zeit sein Geschäft eingestellt, weil er einer geheimen Überwachungsanordnung nicht nachkommen wollte. Wie sich nun herausstellt, will man ihn nun dafür strafrechtlich verfolgen. Inzwischen weiss man, dass er wohl angewiesen worden ist, den gesamten Mailverkehr zu überwachen, was er mit der Schliessung verhindert hat. Das ist so bizarr, da fällt mir nix mehr ein.
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Eine aufschlussreiche Betrachtung Deutschlands von aussen: the new german question. Man erfährt - unter anderem - auch, warum unsere Politiker so träge erscheinen.
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Charles Stross, amerikanischer SciFi Autor, hat eine sehr interessante Beobachtung gemacht: die Geheimdienste sind am Arsch. Und zwar wegen der neoliberalen Arbeitsmarktpolitik der letzen 20 Jahre, die natürlich auch Regierungsorganisationen betreffen. Heutzutage hat kaum noch jemand einen Job, bei dem er davon ausgehen kann, den ein Leben lang zu behalten. Zeitarbeit, befristete Verträge und externe Dienstleister, die oft nur ein paar Monate im Unternehmen sind, bestimmen heute das Bild. Und dementsprechend gibt es keine Loyalität mehr gegenüber dem Arbeitgeber, so wie es das früher einmal gegeben hat. Den Leuten ist ihr Arbeitgeber scheissegal. Sie werden schlecht behandelt, wieso sollten sie sich auch für ihn einsetzen? Snowden war genau so einer. Er war ja nicht bei der NSA angestellt, sondern bei Booz Allen Hamilton und bei der NSA als Externer vor Ort im Einsatz. Klar, dass der gegenüber der NSA keine Loyalität entwickelt hat. Und Stross macht die richtige Schlussfolgerung: es wird noch viel mehr Leaks geben in Zukunft.