Feeding the attention whore
Da macht also jemand eine neue Webseite auf. Das ist ein Ereignis wie es alltäglicher nicht sein könnte. Es handelt sich um das hunderttausendste Newsportal. Das ist noch wesentlich alltäglicher. Oder: langweiliger. Und die Seite ist schlecht gemacht, oberflächlich, bezahlt ihre Autoren nicht und will eigentlich nur eins: Aufmerksamkeit.
Darüber regen sich alle auf.
Und schreiben darüber.
Und setzen einen Link dahin.
Und erzeugen so ebenjene Aufmerksamkeit, die zu erlangen dem neuen Portal gerade vorgeworfen wird.
Man muss das nicht verstehen. Manchmal muss man sich wirklich fragen, ob die sogenannte Schwarmintelligenz des Netzes, die offenbar zu solchen Wellen führt, tatächlich eine "Intelligenz" ist. Offensichtlich ist die Summe der Einzelteile nicht MEHR, sondern WENIGER. Insofern würde ich das lieber als Mob bezeichnen.
Ein Mob, der dem Rattenfänger atemlos hinterherläuft und sich beschwert, dass der Rattenfänger solch ein Tempo vorlegt.
(Angesichts dessen, was ich hier kritisiere, wäre es natürlich kontraproduktiv, meinerseits auch einen Link zu der neuen Allerweltsportalseite zu setzen, was ich folglich unterlasse.)