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Dampflok in Puttgarden
Heute bin ich mit dem Zug von Puttgarden auf Dienstreise gefahren. Während ich auf meinen ICE wartete, fuhr eine Dampflok ein. Schöner Anblick mal wieder :)
Gehabt Euch wohl
Eben rufe ich golem.de auf und erblicke das hier:
WTF?!
Oh ja, ich benutze Adblock+, sowie NoScript und Ghostery. Allerdings geht es mir dabei gar nicht primär um die Werbung, sondern um meine Privatsphäre, meine Souveränität und meine Freiheit.
Denn es ist eine Sache, wenn auf einer Webseite Werbung geschaltet wird. Fine with me. Aber es ist eine völlig andere Sache, wenn mein Surfverhalten damit durch Dritte aufgezeichnet und über Webseiten hinweg verfolgt wird. Wenn ich golem.de aufrufe, möchte ich Inhalte von golem.de sehen. Nicht von irgendwo sonst. Aus diesem Grund holt mein Browser auch keine Inhalte von woanders. Es ist meine Entscheidung, mein Traffic, meine Freiheit.
Wenn Publikationen wie golem.de oder spiegel.de (die, neben einigen anderen, sich ebenfalls an dieser eigenartigen Kampagne beteiligen) ihr Überleben durch Werbung bestreiten müssen, dann sollen sie es tun. Aber bittschön auf ihren eigenen Servern. Wenn golem.de mein Surfverhalten aufzeichnet, finde ich das zwar immer noch nicht gut, aber ich nehme es wissentlich in Kauf, weil ich weiss, wie Webserver eben funktionieren. Mein Einverständnis für golem.de, meine privaten Daten aufzuzeichnen, gilt aber deshalb nicht automatisch für X andere mir völlig fremde und daher nicht vertrauenswürdige Unternehmen. Zumal diese Firmen Daten auf mehreren Webseiten aufzeichnen. Besuche ich nach golem.de nämlich spiegel.de, wissen die das. Das verletzt nicht nur meine Grundrechte, sondern mein Selbstbestimmungsrecht.
Man könnte diese Kampagne als peinlich bezeichnen, erst recht den Umstand, dass golem.de sich daran beteiligt. Aber es ist nicht im eigentlichen Sinne peinlich. Vielmehr ist es ein Ausdruck dessen, wie sich unsere Welt Stück für Stück verschlechtert und zurückentwickelt. Früher(TM) lebten wir noch in einer sogenannten freien Marktwirtschaft. Da versucht ein Unternehmen den Leuten Geld abzuknöpfen. Wenn die Leute nicht mitmachten, wurde die Methode geändert. Angebot und Nachfrage, wissenschon.
Und heute? Man fährt ein längst nicht mehr funktionierendes Geschäftsmodell. Die breite Masse der Menschen ist damit nicht einverstanden. Nach Adam Riese würde man erwarten, dass dann halt das Geschäftsmodell geändert wird. Aber nein! In Merkels Alternativlosdemokratur tut man das nicht. Man lobbiiert sich Gesetze herbei, die das Geschäftsmodell sichern sollen, das Leistungsschutzrecht. Und als nächstes geht man seinen Lesern auf den Sack, sie sollen doch bitte die Werbung nicht ausblenden.
Sagt mal Leute, auf welchem Planeten lebt Ihr eigentlich?! Eure Methoden funktionieren nicht und keiner mag sie. Ändert die Methoden, passt Euch an, probiert Neues. Oder geht verdammt nochmal unter.
Das schlimmste, was diese Plünderer (so will ich diese Kategorie Leute ab jetzt nennen, frei nach Ayn Rand, auch wenn man mit ihrer Ideologie nicht übereinstimmen mag, die Bezeichnung passt auf jeden Fall) mit solchen bescheuerten Aktionen erreichen, ist noch mehr Leser zu verlieren. Mit dem LSR hab ich mich längst von Spiegel & Co verabschiedet. Heute nun fand also mein letzter Aufruf von golem.de statt. Gut, Geld haben die an mir nie verdient, AdBlock+ sei Dank. Insofern wird denen das egal sein. Mir aber auch. Niemand ist unersetzlich. Und bisher hat das noch der selbstsüchtigste Psychopath lernen müssen.
Update 2013-05-15:
Jetzt ist die Originalfassung des "Appells" aufgetaucht :)Und hier hat sich mal jemand die Mühe gemacht, das Problem zu analysieren:
Wenn ich Adblock und Ghostery abschalte, werden folgende externe Dienste eingebunden:
- golem.de (10): DoubleClick, Facebook Social Plugins, Google +1, Google Adsense, Google Analytics, INFOnline, Nugg.Ad, Plista, Twitter Button, VG Wort
- spiegel.de (15): 24/7 Media, Ad Spirit, Adition, AdMeta, DoubleClick, DoubleClick BidManager, Facebook Social Plugins, Google +1, Google Analytics, INFOnline, Ligatus, ScoreCard Research Beacon, Twitter Button, VG Wort, Yieldlab
- sueddeutsche.de (20): Adition, Audience Science, ChartBeat, DoubleClick, Facebook Connect, Facebook Social Plugins, Google +1, Google Adsense, Google Analytics, INFOnline, Ligatus, NedStat, New Relic, Nugg.Ad, Plista, Quisma, Statcounter, Twitter Badge, Twitter Button, VG Wort
Ladezeit mit/ohne Adblock und Ghostery (handgestoppt):
- golem.de: mit 8,5s; ohne 23,3s
- spiegel.de: mit 9,7s; ohne 27,3s
- sueddeutsche.de: mit 24,2s; ohne 51,9s
HTTP-Requests mit/ohne Adblock und Ghostery (mit YSlow gemessen):
- golem.de: mit 43; ohne 103
- spiegel.de: mit 72; ohne 146
- sueddeutsche.de: mit 101; ohne 241
Datenmenge mit/ohne Adblock und Ghostery (mit YSlow gemessen):
- golem.de: mit 517,8K; ohne 1208,6K
- spiegel.de: mit 693,7K; ohne 1146,5K
- sueddeutsche.de: mit 1604K; ohne 2411,8K
CPU-Auslastung (firefox + plugin-container), alle 3 Seiten (und nur diese) fertig geladen: mit Adblock und Ghostery ca. 7-15%; ohne ca. 25-60%.
Update 2013-05-15:
Und ich sach noch ...Paar Macros weils sonst nix neues gibt
2013-05-09 - Javamoos, Sauerstoffblasen, Holz, Algen und Schnecken auf einem Bild:
Nitrit im Regenwasser
Mit meinem neuen Becken habe ich aktuell ein ernsthaftes Problem. Ich verwende seit Jahren Regenwasser zum Wasserwechsel, ca im Verhältnis 1:1 mit Leitungswasser gemischt. Der Grund ist, dass unser Leitungswasser hier für die Aquaristik eher ungeeignete Werte hat: KH 20, GH 25 und viel SiO² drin. Auch das Regenwasser hab ich immer mal wieder gemessen, das war immer astrein. Insbesondere Nitrit war keines drin. Bis jetzt.
Das neue Becken läuft jetzt seit 3 Wochen. Ich habe seit ein Paar Tagen Garnelen drin (Neocaridina). Obwohl ich die über 5 Stunden lang aufwändig an das Wasser + Temperatur eingewöhnt hab, sind doch in den ersten Tagen Garnelen gestorben. Irgenwann kam mir das spanisch vor. Immerhin verwende ich einen eingelaufenen Filter, den hatte ich ja am Anfang mit dem kompletten Mulm eines 3 Jahre alten HMF geimpft.
Trotzdem hab ich also mal die Werte gemessen und 0.025 NO² festgestellt. Völlig unglaublich! Ich hatte keine Ahnung, wo das herkam und dachte zuerst, dass es sich um einen Nitritpeak handelt. Obwohl eigentlich unmöglich, denn Nitrobacter waren ja vorhanden, hab ich also einen Wasserwechsel gemacht (einen kleinen, 20%). Danach habe ich zwecks der Gaudi nochmal gemessen und 0.05 NO² festgestellt, also gleich mal das doppelte. NACH dem Wasserwechsel!
Ich geriet in Panik, was mir in meiner Aquarianerlaufbahn bisher noch nicht passiert ist. Was nun?! Ich hab also mal das Wechselwasser aus der Regentonne gemessen: 1.0 NO². Maximaler Ausschlag. Das Wasser war das pure Gift! Ich hab sogleich einen 80% Wasserwechsel mit Leitungswasser gemacht. Auf GH+KH scheiss ich erstmal. Danach (also jetzt) hab ich wieder 0.025 NO². Ich messe heute abend nochmal, wenn das nicht weniger geworden ist, muss ich nochmal wechseln.
In der Zwischenzeit hab ich mich mal auf Ursachenforschung begeben. Mögliche Ursachen gibt es wenige:
- ein toter Vogel in der Dachrinne - hab ich nicht
- Unmengen Vogelkot auf dem Dach - hab ich nicht
- Wasser wurde während eines Gewitters aufgefangen - Treffer.
Während eines Gewitters wird der in der Atmosphäre reichlich vorhandene Stickstoff ionisiert und reagiert dann zu Stickstoffdioxyd - Nitrit. Und der kommt dann im Regenwasser gelöst herunter. Erschwerend kam hinzu, dass die Regentonne neu aufgesetzt war. Das heisst, ich hab die am Ende des Winters vollständig gereinigt. Somit war da kein Mulm und nix drin, das das Nitrit eventuell hätte verwursten können. Im Verlauf des Jahres sammelt sich nämlich auf dem Boden der Tonne immer ein gewisses Biotop.
Ein weiterer Faktor ist, dass es hier auf der Insel so selten regnet. Die Tonne stand also schon eine Weile so rum. Tatsächlich handelte es sich noch immer um das erste Regenwasser dieses Jahres. Ganz grosses Kino.
Und der Alptraum wird noch dadurch getoppt, dass ich mir gestern neue Fische besorgt hatte. War völliger Zufall. Dazu muss ich ein bischen ausholen: ich wollte ursprünglich Otocinclus arnoldi für mein neues Becken haben. Ich finde die cool und wegen der Tatsache, dass die in Gesellschaft von Corydoras Paleatus (die ich habe!) ein faszinierendes Verhalten von Mimikri zeigen. Ausserdem vertragen sie Temperaturen ab 18° C. Der Haken war, dass die Tiere nicht zu bekommen sind. Über eine Reihe von erstaunlichen Umwegen bin ich schliesslich bei tropicwater.eu gelandet, die diese Tiere in ihrer Stockliste hatten. Ich habe Kontakt aufgenommen, der auch sehr freundlich war.
Aber wenn man dem Thema "arnoldi" mal hinterher googelt, stellt man schnell fest, dass die Tiere gerne mit irgendwelchen anderen Otocinclen verwechselt werden. Der Händler beschrieb mir seine Tiere und versicherte mir, dass sowol er selbst, als auch andere Spezialisten sich sicher sind, dass es sich um arnoldi handelte. Nur - seine Beschreibung (heller Bauch, schwarzer Seitenstreifen) entspricht nicht der Beschreibung des arnoldi (grau getupft, kein Streifen). Ich hatte ihn dann gebeten, die Tiere selber anschauen zu können, da ich zufällig ganz in der Nähe war. Und ab dem Zeitpunkt habe ich nichts mehr von ihm gehört. Das kann alle möglichen Gründe haben und es bringt nichts da herum zu spekulieren. Aber damit hatte sich das Thema für mich erstmal erledigt. Bevor ich nachher irgendwelche Otocinclen im Becken habe, die meine Temperaturen nicht vertragen, wollte ich lieber gar keine haben.
Ein anderes Kriterium ist die Problematik, dass Otocinclen praktisch ausschliesslich Wildfänge sind. Es ist mir recht erfolgreich gelungen dieses Problem auszublenden. Kognitive Dissonanz at work! An sich bin ich ja vollkommen dagegen, mit dem Kauf von Wildfängen die Reduktion natürlicher Populationen (u.a.) bedrohter Arten zu fördern. Was mich da geritten hat, Gier? Nun ja. Letztlich hab ich es ja gelassen.
Bis ich dann wegen Filterröhren im Futterhaus war und dort eine unbeachtete Fischart entdeckt hab: Otothyropsis piribebuy (ehem. LG2, Erstbeschreibung). Hoppla. Zum Glück kannte ich die ganzen Seiten über Otos schon fast auswendig, so dass ich im Futterhaus nicht gross herumgoogeln musste, was auf dem Handy eh immer eine Qual ist. Schnell fand ich heraus, dass es eigentlich keine Otocinclen sind und dass die sich in Gefangenschaft vermehren. Die Tiere sind keine Wildfänge, vertragen Temperaturen ab 18°C und sind ansonsten mit anderen Otos vergleichbar. Also hab ich sie mitgenommen, und zwar alle (wobei es sich nur um 8 Tiere handelte).
Und weil ich es eben richtig mit denen machen wollte, hab ich mit dem Wassertesten angefangen und so mein Regenwasserproblem aufgedeckt. Glück im Unglück sozusagen. Jetzt schwimmen die Kleinen also erstmal im Altbecken bei den Corys. Sie sind dunkel gefärbt und wuseln hier und da herum, es geht ihnen also augenscheinlich gut. Es wird der Horror, die da rauszukriegen, aber die Sorgen mach ich mir, wenn es soweit ist.
Und natürlich muss ich, wenn die Nitritgeschichte vorbei ist, Garnelen nachbestellen. Im Nachhinein komme ich mir vor wie einer dieser unbelehrbaren Anfänger. Mei. Zumindest hab ich was gelernt: die Wasserwerte vom letzten Jahr müssen nicht notwendigerweise auch in diesem Jahr gelten.
Das Nitrit im Regenwasser wäre übrigens auch eine Erklärung für ein weiteres Phänomen im neuen Becken: ich hab dort ja seit ca 1 Woche grüne Pelzalgen. Schlimm sind die nicht. Aber sie zeigen, es gibt reichlich Nährstoffe im Becken und die Pflanzen assimilieren nicht genug davon - ergo Algen.
Sonst gibts nichts neues zu berichten. Ich hab jetzt Schwimmpflanzen (Muschelblume und Froschbiss) sowie Hornkraut ins Becken getan, um die Entwicklung zu unterstützen, weil ich da nicht allzu viele schnell wachsende Pflanzen drin hab (auch so ein Anfängerfehler!). Emers ist noch einiges dazugekommen. Und auch über Wasser habe ich eine Reihe weiterer grüner Tillandsien und Bromelien hinzugefügt, die ich übrigens bei Bromelien Westermann bestellt habe. Das ist ein in Deutschland lebender niederländischer Gärtner und ich kann den nur dringend empfehlen. Einfach klasse Pflanzen. Der Shop von ihm ist etwas gewöhnungsbedürftig, ich hab u.a. auch eine Bestätigungsmail mit niederländischem Betreff bekommen *g*.
Cptn. Kirk vs. Cmdr. Hadfield
Commander Chris Hadfield, aktueller Captain der ISS hat auf einen Tweet von William Shatner geantwortet:
Und er hat auch mit weiteren Star Trek Charactern getweetet.
Sehr cool :)
Update 2013-05-15:
Zum Abschied von der ISS hat Commander Hadfield ein Musikvideo im Weltall produziert. Der Mann hat geschafft, was die NASA nie vermocht hat: die Menschen wieder für Wissenschaft und Raumfahrt zu interessieren.