Posts on tag: geschwätz

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Lügen für den guten Zweck?

An Weihnachten schrieb Fefe:

Was viele von uns schon immer geahnt haben, wird jetzt von der britischen Zensur-Infrastruktur bestätigt: Unix und freie Software ist nicht jugendfrei. Laut der Check-Website von O2ist übrigens auch blog.fefe.de nichts für Kinder. Microsoft.com ist hingegen auch für Kinder erlaubt.

Der für mich größte Lacher an der Sache ist, dass ausgerechnet apple.com ebenfalls für Kinder verboten ist, dabei sind die doch selber als puritanische Zensoren bekannt.

Wenn man sich die Kommentare auf dem verlinkten Blog mal genauer anschaut, dann stellt sich heraus, dass dieser Filter eine Option ist, die man bei O² extra dazu bestellen muss und dass es sich um eine Whitelist handelt (einer von vielen dieser Hinweise):

Whilst I am not a fan of censorship, the O2 one, and one on all mobiles, has actually been in existence for a number of years, opt-in and a white list service, where the site is blocked unless it has been screened by someone at O2.

The new blocks for ADSL providers is an opt out service, and a black list.

Der erwähnte Pornofilter ist also NICHT der neue Defaultfilter, den die UK-Regierung gerade installieren lässt, sondern den gibt es schon seit Jahren, es ist eine Whitelist, das heisst, es werden nur Seiten erlaubt, die freigeschaltet sind. Und insofern ist das auch keine Zensur. Denn Zensur wäre es nur, wenn man als O² Kunde nicht an diesem Filter vorbei käme. Statt dessen muss man den extra bestellen! Wie kann man sowas Zensur nennen?!

Ich hatte Fefe auf diesen Umstand per Mail hingewiesen. Jedoch kommt bei ihm heute dieser Beitrag hier:

Der britische Internetfilter blockt auch die Webseiten des Parlaments und der Politikerin, die den Filter herbeigeführt hat. Und die British Library und die National Library of Scotland. Und diverse wohltätige Vereinigungen.

Übrigens hat der Autor des ursprünglichen Blogs sein Posting bereits entsprechend upgedatet. Er erwähnt unter anderem, dass es keine besonders geistreiche Erziehungsmethode ist, seinen Kindern Inhalte verbieten zu wollen. Und da wären wir auch beim eigentlich "Schuldigen": den Eltern, die diesen "Service" buchen. Und nicht die Regierung oder gar O². Und in dem Independent-Artikel steht ebenfalls, dass es ein opt-in Filter ist.

Aber den hat Fefe wohl gar nicht erst gelessen. Passt nicht ins Bild. Langer Rede kurzer Sinn: er lügt. Denn er hat alle Informationen und sollte wissen, dass die Aufregung völlig für die Katz ist und verbreitet das Märchen trotzdem weiter.

Und DER Typ regt sich regelmäßig über unsere Medien auf?!

Update 2015-11-02:

Ich bin reingefallen:
Dieses Blog hat nämlich das Ziel, die Medienkompetenz der Leser zu steigern. Gelegentlich packe ich sogar einen handfesten Hoax oder eine Satire zwischen die anderen Meldungen und schreibe das auch nicht dran.

Update 2014-01-17:

Haha, die Titanic Fefes unerträgliche Arroganz zum Anlass für eine Satire genommen, schönstes Beispiel:
>[1] Starkes Stück: Der NDR hat Aussagen von Ex-Inni Hans-P. Friedrich im Livestream unterdrückt, wo er zugibt, daß er den NSA-Skandal unterschätzt hat. Popcorn!

Update: Anscheinend gab es bei mir nur nen Schluckauf beim Streamen. Nach F5en der Seite kamen die Zitate dann ohne Probleme. Nur, warum beim ersten Mal nicht. Und ausgerechnet diese Zitate? Unabhängiger Journalismus FTW!!! Und von Technik verstehen sie wohl auch nichts beim NDR. Die Besten der Besten der Besten, Sir!

Update: Okay, die URL war auch falsch. Bitte vergeßt aber nicht das Ziel dieses Blogs, die Medienkompetenz der Leser zu steigern. Meine ist durch diesen Glitch auf jeden Fall gewachsen.

Update: Okay, ich habe mich geirrt, und überhaupt sind viele meiner Vermutungen schon im Grundsatz falsch und von einer moralischen Überheblichkeit gekennzeichnet, für die ich mich selbst manchmal schäme. Dafür also auch erst mal sorry. Mich aber bitte trotzdem weiter ernstnehmen!

Echt witzig, zumal man solche Updates in letzter Zeit immer öfter bei ihm sieht. Immerhin hat er die Eier, darauf zu verlinken, wenngleich er not amused ist. Vor allem trieft sein Kommentar dazu so derartig vor Arroganz, dass einem ganz schlecht wird.

↷ 26.12.2013 🠶 #geschwätz

Merry Xmas!

2013-12-25 - Merry Xmas:

↷ 25.12.2013 🠶 #geschwätz

Feeding the attention whore

Da macht also jemand eine neue Webseite auf. Das ist ein Ereignis wie es alltäglicher nicht sein könnte. Es handelt sich um das hunderttausendste Newsportal. Das ist noch wesentlich alltäglicher. Oder: langweiliger. Und die Seite ist schlecht gemacht, oberflächlich, bezahlt ihre Autoren nicht und will eigentlich nur eins: Aufmerksamkeit.

Darüber regen sich alle auf.

Und schreiben darüber.

Und setzen einen Link dahin.

Und erzeugen so ebenjene Aufmerksamkeit, die zu erlangen dem neuen Portal gerade vorgeworfen wird.

Man muss das nicht verstehen. Manchmal muss man sich wirklich fragen, ob die sogenannte Schwarmintelligenz des Netzes, die offenbar zu solchen Wellen führt, tatächlich eine "Intelligenz" ist. Offensichtlich ist die Summe der Einzelteile nicht MEHR, sondern WENIGER. Insofern würde ich das lieber als Mob bezeichnen.

Ein Mob, der dem Rattenfänger atemlos hinterherläuft und sich beschwert, dass der Rattenfänger solch ein Tempo vorlegt.

(Angesichts dessen, was ich hier kritisiere, wäre es natürlich kontraproduktiv, meinerseits auch einen Link zu der neuen Allerweltsportalseite zu setzen, was ich folglich unterlasse.)

↷ 11.10.2013 🠶 #geschwätz

Twitter Spam

Ich betreibe ja für meine Schwiegereltern für deren Ferienwohnung einen Twitteraccount. Ich weiss gar nicht, warum. Irgendwie dachte ich mal, das sei eine gute Idee. Ich poste da schon seit langem nichts mehr und war eigentlich bisher nur zu faul, den zu löschen.

Hin und wieder kommt jedenfalls eine Mail von Twitter mit irgendwelchen Aufforderungen. "Finde neue Freunde!", "Diese neuesten Tweets könnten Dich auch interessieren!", "Geh Wählen!". Ja, "Geh Wählen". Nein, wirklich!

Ich frage mich.

Einmal ganz davon abgesehen, dass Wählen heutzutage ohnehin nahezu sinnlos ist, weil sich alle Parteien, die zur Wahl stehen, präzise identisch verhalten, sobald sie in den Bundestag eingezogen sind, finde ich diese Aufforderung von Twitter anmaßend.

Nichts dagegen einzuwenden, die Wahlbeteiligung erhöhen zu wollen. Aber wenn, dann sollte es dabei um echte Inhalte und nicht um leere Hülsen gehen. Nur "Geh wählen!" reicht da nicht ganz. Das ist so hohl wie die ganzen Wahlplakate, die man überall sieht: nur Gesicht, Name und Partei. Sonst nix, keine Aussage, keine Angabe, warum man diese Person wählen sollte. Nichts.

Mit dieser Art Wahlwerbung unterstreichen die Parteien selber, wie sinnlos das ganze mittlerweile ist. Inhalte sind so uninteressant geworden, dass darauf sogar auf Wahlplakaten verzichtet wird. Und Twitter bläst ins selbe Horn.

*kopfschüttel*

Hinzu kommt, dass Wählen ein Recht des Bürgers ist. Ich wüsste nicht, was ein US-Unternehmen mit meinen Bürgerrechten zu tun hätte. Schon gar nicht möchte ich von einem solchen Unternehmen auf diese Weise daran "erinnert" werden. Der Bürger, der eine solche Erinnerung nötig hat, ist kein guter Staatsbürger, denn als solcher sollte man um seine Rechte wissen. Das ist umso beleidigender wenn man bedenkt, dass das Thema Datenschutz bei Unternehmen wie Twitter überhaupt nicht vorhanden ist. Da wird alles gespeichert und an alle möglichen Behörden herausgegeben.

Und wie gesagt, von der Aufmachung und dem Text her ist es eher eine Aufforderung. Das klingt wie: "Geh wählen, sonst ...". Ja, sonst was?! Sonst darf ich mich nach der Wahl nicht über die Regierung beklagen oder was?

Am beleidigendsten ist das Duzen. Wir sind ja hier in Deutschland und da gibt es durchaus eine Unterscheidung zwischen Du und Sie. Nur weil ich bei Twitter bin heisst das nicht, dass ich und diese Leute dort Kumpels wären. Ein Du bietet man an, sonst ist es eine Frechheit wenn man von wildfremden Erwachsenen als Erwachsener geduzt wird. In diesem Fall ist das der Account meiner Schwiegereltern. Sagen wir, die würden den selber betreiben. Dann hätte Twitter einen 76-jährigen Rentner geduzt. Ja, mir ist klar was der Sinn dieses Duzens ist: es soll den Benutzer vom kritischen Abstand fernhalten, den er womöglich einnehmen könnte, würde er respektvoll gesiezt werden.

Wie dem auch sei. Ich empfinde es als nervig. Klar ist es freiwillig und klar bin ich dort nicht Kunde, sondern Produkt und muss als solches irgendwelche Produktmanagementmaßnahmen (muhaha) hinnehmen oder da nicht mitmachen. Aber man kann vernunftbegabte "Produkte" auch respektvoll und höflich behandeln.

Woanders wird auch geradezu gegen Nichtwähler gehetzt. Am Ende dieses Artikels sind noch weitere Beispiele. Echt merkwürdig. Wo soll das hinführen?

2013-09-22 - Google Wahlwerbung:

Update 2013-09-22:

Sogar Google nervt mit Wahlwerbung. Mann.

↷ 20.09.2013 🠶 #geschwätz

A letter to the NSA

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↷ 02.07.2013 🠶 #geschwätz