Posts on tag: terrarium

Table of contents

Test Bodenprobe 4 Lehm von der Steilküste Staberhuk fürs Terrarium

Ich war ja gestern an der Steilküste Staberhuk und habe dort Bodenproben von den Steilwänden entnommen. Die Steilwände bestehen zum grossen Teil aus Lehm mit stellenweise hohen Tonanteilen. Ich habe an verschiedenen Stellen Proben entnommen, manche knochenhart wie Stein, andere bröselig weich.

Heute starte ich den ersten Test auf Terrarientauglichkeit mit der Probe Nummer 4. Es handelt sich um eine der trockenen und harten Proben und besteht fast nur aus Ton mit wenig Sandanteil. Das Material habe ich gesiebt, zu 50% mit Sand vermischt und feucht gemacht. Das Mischungsverhältnis ist absichtlich zu hoch. Mir geht es darum, herauszufinden, wie die Grabfähigkeit ist und wie sehr das Material staubt, wenn die Oberfläche angetrocknet ist.

Um das zu testen, habe ich die fertige Mischung in eines der Terrarien in einem eigenen Behälter gestellt. Dieses Terrarium wird von Wiewie bewohnt, die bislang noch kein Interesse am Graben gezeigt hat und sich praktisch ausschliesslich auf der Rückwand aufhält, sieht man auch auf dem Foto. Ideale Bedingungen für den Test, da ich davon ausgehen kann, dass sie die Probe in Ruhe lassen wird.

Ich habe auch eine Methode gefunden, mit der man als Laie recht gut die Zusammensetzung eines Bodens analysieren kann. Also nicht unbedingt die chemische Zusammensetzung, aber wieviel Prozent Ton, Schluff und Sand in einem Lehm enthalten sind. Dazu füllt man ein Glas mit senkrechten Wänden halb voll mit dem zu untersuchenden Lehm, füllt es mit Wasser auf, verschliesst es und schüttelt es kräftig. Dann lässt man es stehen (1 Stunde). Während der Zeit fallen die Bestandteile auf den Boden herunter, die grösseren zuerst und die kleineren zuletzt, weil sie leichter sind. Auf dem letzten Foto kann man das hervorragend sehen. Links ist die Zusammensetzung der Probe 4 gut zu erkennen. Sie enthält etwa 70-80% Ton, etwas Schluff und keine 10% Sand. Daneben ist eine Vergleichsprobe (Probe 3, sehr sandiger Boden von einer anderen Stelle), welche nur 10% Ton enthält, keinen Schluff und 90% Sand.

Nach einem Tag Trocknen hab ich mir das Resultat der Probe mal angeschaut. Ich hatte einen Teil fest angedrückt gehabt und den anderen locker gelassen. Der angedrückte Teil ist ziemlich hart. Mit der Schaufel kommt man gerade eben durch, allerdings nur unter erheblichem Kraftaufwand. Im lockeren Teil kommt man leichter durch. In einem anderen Mischungsverhältnis (etwa 1:5 oder niedriger) sollte das Material als Bodengrund wunderbar geeignet sein. Ich bin jedenfalls zufrieden damit.

Anbei noch ein Foto der getrockneten Mischung und noch ein Bild der Testung der Zusammensetzung, das hat sich über Nach im Glas noch weiter abgesenkt. Man erkennt nun sehr gut, wie wenig Sand das Material enthält.

2012-08-29 - Probe 4 Trocken:

2012-08-26 - Probe 4 Zusammensetzung:

2012-08-26 - Probe 4 am Einsatzort:

2012-08-26 - Probe 4 vorbereitet für den Test:

2012-08-26 - Probe 4 Entnahme Steiwand Staberhuk:

↷ 26.08.2012 🠶 #terrarium

Soldatenfliegenzucht Update

Meine sogenannte Soldatenfliegenzucht war lange Zeit erfolglos. Ich hatte vermeintlich alles richtig gemacht: der Behälter ist gross genug, es gibt ausreichend Frischluft, ab und zu stehen sie in der Sonne. Sobald die Fliegen im Licht standen, haben sie auch angefangen, sich zu paaren. Sah alles gut aus, aber: keine Eier. Über mehrere Wochen hinweg.

Dann habe ich mich an das Forum gewandt, in dem die derzeit beste Zuchtanleitung zu finden ist: "Zucht der schwarzen Soldatenfliege - terrarienbilder.com". Jemand hat dort einen Link zu einem amerikanischen Forum gepostet: Attracting black soldier flys the basics - Black Soldier Fly Forum. Und dort bin ich dann auf die Ursache gestossen: die eierlegenden Weibchen werden vom Kompostgeruch angezogen. Und noch besser ist es, wenn schon Maden im Kompost sind. Und bei mir war es so, dass ich keine Maden mehr übrig hatte. Die haben sich im Lauf der Zeit alle verpuppt und sind zu Fliegen geworden. Da sie keine Eier gelegt haben, hatte ich am Ende nur noch Fliegen.

Also bin ich in meinen Garten gegangen und habe mir aus meinem Komposthaufen eine Box voll abgefüllt. Und dort kam dann die erste Überraschung: mitten in meinem Komposthaufen habe ich Soldatenfliegenmaden gefunden! Ich dachte, ich sehe nicht richtig. Mir sind hin und wieder mal einige Fliegen entwischt. Meistens kriegt man sie wieder, aber eben nicht immer. Und diese entkommenen Fliegen haben dann offenbar ihre Eier in den Kompost gelegt.

Nun befindet sich die Kompostbox also seit vorgestern im Zuchtbehälter. In der Box sind die Handvoll Maden und Puppen, die ich im Komposthaufen gefunden habe. Und was entdecke ich heute aussen an der Kompostbox? Ein Eierpaket!

2012-08-25 - Eierpaket von Soldatenfliegen:

↷ 25.08.2012 🠶 #terrarium

Bartagamen Sexualverhalten

Es ist immer recht schwierig, Bartagamen beim Sex zu "erwischen". Aber es ist uns gelungen, haha! Auf dem einen Bild sieht man unser Männchen "Sir William" in Pose, den Bart aufgeplustert und eingeschwärzt um seine Holde - "Luise" - zu besteigen.

Und auf dem zweiten Bild sieht man, wie er es dann tatsächlich tut. Üblicherweise für das Weibchen kein schöner Vorgang. Das Männchen jagt das Weibchen mehrmals quer durchs Terrarium. In der Natur würde das wohl anders ablaufen, weil das Weibchen da weiter und länger flüchten kann. Das Männchen fängt dann an, den Bart aufzuplustern (daher der Name der Spezies) und ihn schwarz einzufärben, siehe Bild. Das Weibchen - sollte sie bereit sein - signalisiert ihre Bereitschaft und Unterwerfung, indem sie langsam mit dem Kopf nickt, wobei sie den ganzen Körper flach an den Boden drückt. Und dann - irgendwann - besteigt er das Weibchen, beisst sich in ihrem Nacken fest (Luise hat dadurch schon etliche ihrer Stacheln verloren, es geht da also heftig zur Sache) und umschlingt ihr Hinterteil mit seinem. Der eigentliche Vorgang braucht nur ein paar Sekunden, dann ist es vorüber.

2012-08-23 - Bartagamen beim Sex:

2012-08-23 - Sir William in Pose:

↷ 23.08.2012 🠶 #terrarium

Terraduino Bugfix

Ich steuere ja mein Terrarium mit einem Eigenbau-Controller, dem TerraDuino. Der hatte immer das Problem, dass er ab und zu ausgefallen ist. Oder in der Früh sind die Lichter nicht angegangen. Sehr zum Frust des Lichts meines Lebens.

Nun hat sich herausgestellt, dass ich einen Bug in meinem Code hatte. Und zwar wegen der millis() Funktion der Arduino Platform. Der Fehler wird u.a. hier ganz gut beschrieben. Im Grunde hatte ich sogar mehrere Probleme:

Ich benutze den Rückgabewert von millis() (der die Millisekunden seit dem letzten reset zurückgibt), um in den verschiedenen Schedulerfunktionen zu schauen, ob sie loslaufen sollen. Dazu merke ich mir den letzten Wert von millis(), bilde dann die Differenz und wenn die grösser als der vorgegebene Timerintervall ist, geht er in die Funktion.

Der erste Fehler war, dass ich den Wert in einem signed long gespeichert habe. millis() gibt aber einen unsigned long Wert zurück. Wie man bei Arduino nachlesen kann, passt in den Wert die Zeit von knapp 50 Tagen, danach kommt es zu einem rollover, d.h. es fängt wieder bei Null an. Aber nicht bei mir. Da meine Variable ein signed long war, sprang er bei mir folglich schon nach der Hälfte der Zeit in den negativen Bereich, anstatt wieder bei Null anzufangen.

Das zum Einen. Dann hatte ich - da mir der Rollover bekannt war - extra eine Abfrage eingebaut und meine Variable auf 0 gesetzt, sobald der Rückgabewert von millis() kleiner als der letzte war. Da die Variable aber mit negativen Werten gefüllt war, hätte es 25 Tage gebraucht, bis er wieder in den positiven Bereich gekommen wäre. Und in der Zeit hat er nicht geschaltet.

Zum anderen war die Variable für den Intervall ein Integer. Auf der Arduinoseite steht sogar recht deutlich, dass man Berechnungen mit dem Rückgabewert von millis() nicht mit Integers machen soll, weil das sonst unvorhersehbare Ergebnisse haben kann. Ich denke in meinem Fall ist er auch ab und zu gecrashed. Da bin ich mir aber nicht sicher, weil ich eigentlich auch den Watchdogtimer verwende, der - wenn der Code hängt - nicht mehr resettet würde und eigentlich zu einem Reboot führen müsste. Tat er aber nicht. Entweder sind die Lichter nicht angegangen oder sie sind ausgegangen. Und zwar während der Controller noch lief (er hat eine Kontroll-LED, die durch die Software eingeschaltet wird, die müsste aus sein, wenn er wirklich tot wäre, war sie aber nie).

Nun, jetzt habe ich also sämtliche an den Timerberechnungen beteiligten Variablen auf unsigned long umgestellt und ich habe die Abfrage, ob der Rollover stattfand, entfernt. Der Gag ist nämlich, dass der Prozessor automatisch ein temporäres Bit an die Variable anhängt, wenn das Rechenergebnis nicht in die Variable passt (siehe Forumthread, den ich oben verlinkt habe). Dadurch kriegt man immer das richtige Ergebnis und muss sich um den Rollover gar nicht kümmern!

Das einzige, was ich noch nicht verstanden habe, warum der Compiler meinen alten Code klaglos compiliert hat, in dem ich eine Berechnung mit einem Integer und einem signed long gemacht habe. Hätte er mich ja drauf hinweisen können.

Gestern abend hab ich den Controller also upgedated, als die Barties schliefen und die Lichter aus waren. Nun wollen wir mal sehen, ob's das wirklich war.

↷ 22.07.2012 🠶 #terrarium

Soldatenfliegen Zucht

Ich hatte ja neulich schon mal ein Foto vom Kopf einer Soldatenfliege gepostet. Das konnte ich machen, weil ich inzwischen angefangen habe, die zu züchten. Wobei es mir nicht um die Soldatenfliege sondern um deren Larven geht, die ich an meine Barties verfüttern kann.

Das schöne an Soldatenfliegen ist, dass sie sauber sind, es kommt kein Schimmel auf und sie übertragen keine Krankheiten. Ideal für Bartagamen heutzutage, da diese mittlerweile so empfindlich für Krankheiten und Parasiten geworden sind (durch Überzüchtung und Inzucht, da es keine frischen Gene mehr gibt durch den Exportverbot von Australien - den ich aber grundsätzlich gut finde).

Ich habe zwei Anleitungen gefunden, einmal hier in einem Forum und hier eine amerikanische Seite wo es aber eher ums Kompostieren geht, was die Soldatenfliegenmaden nämlich auch gut können. Ich hab nicht extra eine Box für die Fliegen gebaut, sondern meine vorhandene Heuschreckenbox genommen, die ohnehin gerade leer ist, Foto siehe Anhang.

Und hier ein kurzes Video von meinen Soldatenfliegen in Aktion. Sobald die Fliegen dem Licht ausgesetzt sind, legen sie unverzüglich los und fliegen herum wie die Irren und poppen, was das Zeug hält:

 

Und sobald man sie aus dem Licht nimmt, ist Ruhe. Dann sitzen sie apathisch an den Wänden herum und tun nichts. Im Moment hab ich noch keine Maden, insofern ist der Pflegeauswand momentan gleich null. Nur ab und zu Wasser reinsprühen und gut ist. Fressen tun die Soldatenfliegen nichts, weil sie keine Mundwerkzeuge haben. Also machen sie auch keinen Dreck, man muss nicht reinigen oder so. Eben in jeder Hinsicht praktisch. Und sie fliegen auch recht langsam. Man kann eine Soldatenfliege, wenn sie zufällig entwischt ist, mit der Hand im Flug fangen.

2012-07-08 - Soldatenfliegenbox:

↷ 08.07.2012 🠶 #terrarium